Eine Gebärmutterentfernung kann auf drei unterschiedliche Arten durchgeführt werden:
Für diese drei Zugangswege stehen dem Operateur jeweils weitere "Untermethoden" zur Verfügung, von denen jede bestimmte Vor- und Nachteile mit sich bringt. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, welche Methode bei der Patientin angewendet werden sollte. So spielen zum Beispiel Größe und Beweglichkeit der Gebärmutter, vorausgegangene Operationen und Begleiterkrankungen sowie individuelle Voraussetzungen wie Körpergewicht und anatomische Verhältnisse eine Rolle.
Je nach Notwendigkeit entnehmen wir bei einer Gebärmutterentfernung das ganze Organ (totale Hysterektomie) oder nur einen Teil (subtotale Hysterektomie). Die subtotale Hysterektomie kommt bei krankhaften Veränderungen der Gebärmutter in Frage, die nur einen bestimmten Teil des Organs betreffen. Dabei entnehmen wir ausschließlich den Gebärmutterkörper und belassen den Gebärmutterhals (suprazervikale Hysterektomie).
Hysterektomie - Anwendungsgebiete
Größtenteils ist der Grund für eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) eine gutartige Erkrankung. Sie kann entweder mit der Muskelschicht der Gebärmutter, der Schleimhaut (Endometrium), einer veränderten Lage des Organs (Gebärmuttervorfall) oder Blutungen zusammenhängen.
Uterus
myomatosus
Ein sogenannter Uterus myomatosus liegt vor, wenn sich mehrere gutartige Tumore (Myome) in der
Muskelschicht der Gebärmutterwand bilden. Myome können Beschwerden wie eine unregelmäßige und schmerzhafte Menstruation (Zyklusstörungen) auslösen. Die Gebärmutterentfernung ist die häufigste
Operation, um einen Uterus myomatosus zu behandeln.
Für Frauen im gebärfähigen Alter stellt sich zumeist die Frage nach einem etwaigen Kinderwunsch, wenn es um die Behandlung eines Uterus myomatosus geht. Doch nicht nur der Aspekt der Fruchtbarkeit, sondern auch die Tatsache, dass viele Frauen ihre Gebärmutter als wichtigen und selbstverständlichen Teil ihrer Weiblichkeit empfinden, spielt bei der Wahl der Behandlungsmethode eine große Rolle.
Endometriose
Eine weitere gutartige Krankheit, die der Grund für eine Gebärmutterentfernung sein kann, ist die
Endometriose. Bei einer Endometriose kommt Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auch außerhalb der Gebärmutter vor, zum Beispiel in der Bauchhöhle. Während der Regelblutung (Menstruation) kann das
"verschleppte" Gewebe starke Schmerzen verursachen. Die Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen von Frauen im geschlechtsreifen Alter. Meist bildet sich eine Endometriose in
den Wechseljahren zurück.
Veränderte Lage der
Gebärmutter
Auch eine veränderte Lage der Gebärmutter kann eine Operation notwendig machen. Ein Beispiel ist der
Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps): Hierbei handelt es sich um eine fortgeschrittene Form einer Gebärmuttersenkung. Bei einem Uterusvorfall senkt sich die Gebärmutter durch die Scheide in Richtung
der Scheidenöffnung ab und tritt dort nach außen. Im Extremfall stülpt sich die gesamte Scheide um und ragt zusammen mit der Gebärmutter aus der Scheide heraus.
Zyklusstörungen
Ein weiterer möglicher Anlass, die Gebärmutter zu entfernen, sind Störungen des Zyklus, die mit
nicht-operativen Maßnahmen kaum zu beheben sind und die zu immer wieder auftretenden Blutungen führen.
Laparoskopische Hysterektomie - Durchführung
Bei diesem Verfahren erfolgt die Gebärmutterentfernung im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) und heißt daher laparoskopische Hysterektomie.
Vorteile dieses sogenannten schlüsselloch-chirurgischen Eingriffs: Es handelt sich um ein schonendes (minimal-invasives) Verfahren, das ohne große Hautschnitte auskommt und daher nur kleine Wunden in der Bauchdecke hinterlässt. Spezielle Instrumente mit Kamera und Beleuchtung stellen das Operationsgebiet auf einem Bildschirm vergrößert dar und sorgen für gute Sichtverhältnisse.
Die Gebärmutter kann dabei auf drei Arten entfernt werden:
1. Einfache laparoskopische
Hysterektomie: Der Operateur zerkleinert das Gebärmuttergewebe Stück für
Stück entnimmt es über spezielle "Röhrchen" (sog. Trokare). Die Trokare sowie die Instrumente, mit denen er schneiden und nähen kann, führt er vorher durch sehr kleine Schnitte über die Bauchdecke
ein.
2. Erweiterte laparoskopische Hysterektomie: Der Arzt entfernt außer der Gebärmutter auch den Halteapparat des Organs und entnimmt bei bestimmten Tumoren einen Teil der Scheide (die
sogenannte Scheidenmanschette) sowie die Eierstöcke und den Eileiter.
3. Laparoskopisch assistierte suprazervikale Hysterektomie (LASH): teilweise (subtotale) Entfernung der Gebärmutter. Vorteil dieser recht neuen Methode: Die Entfernung des
Gebärmutterhalses (Zervix) entfällt. Untersuchungen müssen zeigen, ob der Einsatz Methode verglichen mit den anderen Operationstechniken zu besseren oder zumindest gleichwertigen Ergebnissen führt.
Wichtig für die Patientin: Da der Operateur den Gebärmutterhals belässt, muss sie nach der Operation weiterhin die normalen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Nur so kann der Arzt mögliche Vorstufen
von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkennen und behandeln.